Hinterwälder-Zucht Florian Hamma

Das "urwüchsige" aus dem Donautal

Hinterwälder-Zucht Florian Hamma bei SWR BW in der Landesschau Baden-Würtemberg,

Wandern entlang der Donau bei Fridingen
02.06.2023 ∙ Landesschau Baden-Württemberg ∙ SWR BW




Pressebericht über das Rinder- Leasing am 26.04.2019

 

Regio TV / Bodensee / Nachrichten vom 26.04.2019 ab Minute 3.38

 

 

 

Gränzbote 26.04.2019 

Das erste Lesing- Rind heißt ,,Xaver''

Familie züchtet bedrohte Hinterwälder- Rinder. 

FOTO: DAVID ZAPP Franz- Josef Hamma ( links) und Sohn Florian ( rechts) bewahren mit ihrer Zucht das Hinterwälder- Rind vor dem Aussterben. Michael Hipp und Yvonne Maute vom Gasthof „ Sonne“in Fridingen sind die ersten Leasing- Kunden. Kälbchen „ Xaver“ist ihr erstes Leasing- Rind.

FRIDINGEN - Hinterwälder-Rinder sind vom Aussterben bedroht. Familie Hamma aus Fridingen hat sich nun zum Ziel gesetzt, die RinderRasse davor zu bewahren. Aus einem Traum ist nun eine kleine Rinderzucht geworden, die ganz auf artgerechte und ökologische Haltung der Tiere setzt. Um das delikate Fleisch direkt zu vermarkten, können Gastronomen oder Familien ihre eigenes Hinterwälder-Rind leasen.

Florian und sein Vater Franz-Josef Hamma haben sich unsterblich verliebt: in Hinterwälder-Rinder. Vielmehr haben es die liebenswürdigen Horntiere der gesamten Familie angetan. Mutter Margit und der zweite Sohn Maximilian sind ebenso von der Liebe zu den Hinterwälder-Rindern gepackt. Dabei kam Nebenerwerbszüchter Franz-Josef Hamma zu seiner Zucht wie die Jungfrau zum Kind.

„Ich habe immer gesagt: Wenn ich mal in Rente bin, dann züchte ich Hinterwälder. Die ersten zwei Exemplare hat mir meine Familie allerdings dann schon zum 50. Geburtstag geschenkt“, erzählt Franz-Josef Hamma. Sohn Florian, der ihn als Jungzüchter dabei unterstützt, hatte sich die Überraschungsidee ausgeheckt. Nun hat die Familie aus der Idee für die Rente des Familienoberhaupts eine eigene Zucht der liebenswürdigen Rinderrasse aufgezogen. 13 Rinder und Kälber zählt die Zucht der Hammas, die derzeit die einzige in der Region sind, die Hinterwälder-Rinder züchten.

Gefährdete Nutztierrasse

Das Hinterwälder-Rind steht auf der roten Liste der bedrohten Tierarten und wurde 1992 von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) zur „Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres“erklärt. Der Dortmunder Zoo hält einige Exemplare, die Wilhelma in Stuttgart auch.

Die Gründe, warum die Hinterwälder bedroht sind, hat Franz-Josef Hamma schnell erklärt: „Hinterwälder geben weniger Milch als herkömmliches Fleckvieh. Und ihr Fleisch wächst langsamer.“Zwar verfügten sie nicht über ein Bio-Siegel, „doch unsere Zucht ist absolut Bio“, betont Florian Hipp. Ihr Betrieb ist im Zuchtverband eingetragen, die Tiere bekommen durch die Weidehaltung nur natürliches Futter zu fressen und auf den Einsatz von Kraftfutter verzichten Hammas gänzlich.

Erster Leasing-Partner der Zucht ist der Fridinger Gasthof „Sonne“. Koch und Besitzer Michael Hipp setzt ohnehin auf regionale Produkte aus ökologischem Anbau und war von der Idee des Rinder-Leasings sofort begeistert. „So weiß ich, wo das Fleisch herkommt, was das Tier zu fressen bekommen hat und dass es ein gutes Leben hatte“, sagt Hipp. Kälbchen „Xaver“, am 11. Januar zur Welt gekommen, ist sein erstes Leasing-Rind.

Für 100 Euro im Monate kann ein Kälbchen geleast werden und man unterstützt die artgerechte Haltung der Tiere – man bezahlt quasi Kost und Logis für sein Rind. Nach zirka eineinhalb Jahren ist das Kalb dann schlachtreif. Der Leasing-Kunde erhält dann rund 200 Kilogramm Kalbfleisch, das er sich vom Metzger Bäumlehof in Leibertingen gegen eine Gebühr so zerlegen lassen kann, wie er es haben möchte. „Steaks, Rouladen, Braten oder Wurst – das kann man sich aussuchen“, sagt Florian Hamma. Bei der Menge an Fleisch und der monatlichen Leasingrate biete sich das Direktvermarktungsmodell der Züchterfamilie für mehrere Familien an, die sich ein Rind teilen könnten, erklärt Franz-Josef Hamma.

„Man kann das Rind auf der Weide besuchen und sehen, wie es aufwächst. Und jedes Tier bekommt von uns einen Namen“, sagt Margit Hamma. Das sei zwar nicht jedermanns Sache, aber man wisse, dass es dem Tier Zeit seines Lebens gut ging, sagt Mutter Hamma. „Das Fleisch der Hinterwälder ist sehr besonders, sehr feinfasrig und delikat“, sagt Koch Michael Hipp.

Dass sein „Xaver“allerdings im Herbst 2020 zur Schlachtbank geführt wird, daran möchte er noch nicht denken. Denn dass die Hinterwälder-Rinder auch zum Kuscheln taugen, weiß Franz-Josef Hamma. „Die sind vom Charakter her brutal anschmiegsam“, lacht Hamma und knuddelt den kleinen „Xaver“noch einmal.

Weitere Infos zur HinterwälderZucht der Familie Hamma finden Sie unter www. hinterwaelderzucht. de. Ein Video zum Thema gibt es im Internet unter

www. schwaebische. de